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KÖMA-Projekt

Der Name KÖMA leitet sich von KÖnigstor- und MArientormauer ab. Dort sollte ein repräsentatives Einkaufs- und Dienstleistungszentrum entstehen. Architekt Prof. Gerhard G. Dittrich legte 1967 Pläne für dieses Großprojekt in der Lorenzer Altstadt vor. Bauträger sollte die Bayerische Versicherungskammer werden. Ladenpassagen, Büros, Restaurants und Hotels, nebst darunter liegenden Busbahnhof sollten an der mittelalterlichen Stadtmauer zwischen Frauentorturm und Norishalle entstehen


Die Vorstellung war ein 430 m langer Bau durch den weitere Teile der Stadtmauer hätten weichen müssen. Die Bayerische Versicherungskammer wollte im Gegenzug auf eigene Kosten ein Kunst- und Bildungszentrum (KuBiZ) beisteuern, falls ihr die Stadt das 12.000 qm große Areal übereignet.

Das Bauvorhaben erhitzte nicht nur die Gemüter der Bürger sondern auch die der Nürnberger Architekten. Die Stadt musste einen Architektenwettbewerb für das Projekt ausschreiben. Das Vorhaben war aber trotzdem weiterhin umstritten, vor allem deshalb, weil weitere Teile der Stadtmauer beseitigt worden wären. Der Mauerring musste nach Kriegsende im östlichen Bereich schon Zugeständnisse an den Neubeginn machen. Teile der Stadtbefestigung fielen dem Wiederaufbau des Bayerischen Gewerbemuseums und der Norishalle zum Opfer.

Neben dem öffentlichen Widerstand war die ablehnende Stellungnahme des Landesbaukunstausschusses ein weiterer Grund der das Projekt im Dezember 1969 scheitern ließ. Geänderte Pläne mit Erhaltung der Stadtmauer und Einhaltung anderer Vorgaben, wurden zwar vom Stadtrat noch erörtert, aber nicht weiterverfolgt.

Das KÖMA-Projekt wurde nie realisiert, aber das von der Bay. Versicherungskammer geplante Kunst- und Bildungszentrum gibt es am Königstor dennoch. 1906 wurde der Grundstein für das Künstlerhaus gelegt, welches 1973 zum Kommunikationszentrum (KOMM) mit Selbstverwaltung, für Jugendliche umfunktioniert wurde. Traurige Berühmtheit erlangte das KOMM im März 1981 durch die sogenannten "Nürnberger Massenverhaftungen". Heute wird im K4, wie das Gebäude jetzt genannt wird, wieder Kunst und Kultur angeboten.



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Text: mw
Verwendete Literatur: DNA

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