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Albrecht Dürer

(1471-1528, Maler, Zeichner, Stecher, Reisser)

Albrecht Dürer wurde am 22.05.1471, als drittes von 18 Kindern, in Nürnberg geboren und sollte nach dem Willen seines Vaters (Abrecht d. Ä.) Goldschmied werden. Doch der junge Dürer brach die Lehre ab und ließ sich 1486-89 durch Michael Wolgemut zum Maler ausbilden. Diesem Schritt verdankt Nürnberg seinen berühmtesten Sohn und der Welt einen der bedeutendsten Künstler. Selten wurde eine Kunstepoche nach einem einzelnen Meister benannt aber AD prägte mit seinem Schaffen eine solche -– die Dürerzeit von 1480 bis 1530.


Nach seiner Gesellenwanderung (1490-94) kehrte der junge Dürer 1494 nach Nürnberg zurück und heiratete Agnes Frey. Anfänglich betätigte er sich künstlerisch mit Holzschnitten und Kupferstichen die er ab 1497 auf der Presse im väterlichen Betrieb druckte. Dürers Pate, Anton Koberger, half bei der Herausgabe der "Apokalypse" womit der Künstler ersten Ruhm erlangte. Der Humanist Willibald Pirckheimer wurde bald zu einem der einflussreichsten Freunde Dürers.

Den ersten Gemäldeaufträgen von Kurfürst Friedrich dem Weisen v. Sachsen (1486-1525) folgten bald Arbeiten für wohlhabende Nürnberger Familien wie Haller, Paumgartner, Holzschuher und Tucher.

Bedingt durch die gute Auftragslage konnte Albrecht Dürer ab 1503 erste Gesellen (u. a. Baldung Grien, Hans Schäufelein, Hans von Kulmbach) einstellen und fand so mehr Zeit für seine kunsttheoretischen Studien.

Inzwischen als führender Künstler anerkannt und geehrt führte ihn sein Weg 1505-07 erneut nach Oberitalien. Nach seiner Rückkehr erwarb er 1509 das Albrecht-Dürer-Haus und wurde Genannter des Größeren Rats. Ab 1512 beauftragte Kaiser Maximilian I. Dürer mit einigen künstlerischen Projekten.

Der Tod Dürers Mutter (1514) erschütterte den Künstler sehr und so entstand in dieser Zeit sein berühmtester Stich die "Melancholie" (Melencolia I). Seine letzten Reisen führten den Meister 1518 nach Augsburg, 1519 in die Schweiz und 1520/21 nach Antwerpen. Dürer führte Tagebuch über seine Reisen und schrieb seinem Freund Willibald Pirckheimer prosaische Briefe aus der Ferne.

Aus einen Brief an Pirckheimer aus Venedig, 1506
"Ich wollte, dass Ihr hier wäret! Es sind so viele artige Gesellen unter den Italienern, die sich je länger je mehr zu mir gesellen, dass es einem wohl ums Herz sein möchte; vernünftige Gelehrte, gute Lautenschläger und Pfeifer, Kenner in der Malerei und Leute von viel edler Gesinnung und rechter Tugend, und sie erweisen mir viel Ehre und Freundschaft."
(Hochdt. Übers. von M. Thausing)

Seine kunsttheoretischen Erkenntnisse in deutscher Sprache, die er nur zu einem kleinen Teil zum Druck bringen konnte, folgten drei Meilensteine die ihm zum "Lehrer der Welt" machten. In mehrere Sprachen übersetzt, erschien 1525 die "Unterweisung der Messung", 1527 die Befestigungslehre und 1528, posthum, die Proportionslehre.
Albrecht Dürer starb am 06.04.1528 und wurde, nachdem das Grab seiner Eltern auf den Sebalder Kirchhof bereits aufgelassen war, im Grab seiner Schwiegereltern auf dem Johannisfriedhof (bis 1494 noch Pestfriedhof) beigesetzt.

Um 1600 kam es zu einer regelrechten Dürer-Renaissance und berühmte Sammler wie Kaiser Maximilian I. von Bayern und Rudolf II. in Prag trugen dazu bei, dass neben Dürer-Kopien und freien Nachahmungen auch bewusst gemachte Fälschungen in Umlauf gebracht wurden.

König Ludwig I. von Bayern schrieb 1842 über Albrecht Dürer: "(...) Kein Ober-Teutscher hat solch lebendige Färbung, kein Teutscher solche richtige Zeichnung ... (...) Nach seinem Tode wurde kein ausgezeichneter altteuscher Maler mehr geboren. Die Reformation ging auf, die bildende Kunst ging unter."


Leider gingen viele Werke Dürers verloren. Dennoch sind die Zahlen der überlieferten Arbeiten eindrucksvoll: 90 Gemälde, 100 Stiche, 300 Holzschnitte und 400 Buchillustrationen. Die erhalten gebliebenen Arbeiten sind in Museen über die ganze Welt verstreut. Leider sind in seiner Heimatstadt, im Germanischen Nationalmuseum, nur einige wenige Werke zu besichtigen. Kein anderer Künstler weltweit, hat es mit seinen Motiven geschafft, so oft auf Briefmarken zu erscheinen.

Das Dürer-Grab auf dem Johannisfriedhof in Nürnberg war bis 1828 der Wallfahrtsort vieler Dürer-Anhänger. Erst nach dieser Zeit, und das hat sich bis heute nicht geändert, wurde es durch das Albrecht-Dürer-Haus abgelöst. Das Dürer, trotz der vielen Reisen und Angebote im Ausland, "sein Nürnberg" geliebt hat, geht aus einem Brief an den Rat der Stadt Nürnberg von 1524 hervor (siehe Ende dieser Seite).


An vielen Stellen in Nürnberg ist der berühmteste Sohn der Stadt noch heute gegenwärtig. Neben der Albrecht-Dürer-Strasse in der sich sein Wohnhaus befindet und dem Albrecht-Dürer-Platz mit dem Dürerdenkmal findet man Ausstattungen des Künstlers beispielsweise im (alten) Rathaus und der Sebalduskirche.

Das Dürerhaus ist heute Teil der Museen der Stadt Nürnberg. Ab und an macht "Agnes Dürer höchstpersönlich" Führungen und (ent)führt Sie in das Leben und Wohnen um 1500, das Schaffen und in die dürerzeitliche Werkstatt des Meisters ein.

Auszug aus einem Brief an den Rat der Stadt Nürnberg von 1524
"Ich habe auch, wie ich in Wahrheit schreiben kann, die dreißig Jahre, die ich zu Hause gewesen bin, in dieser Stadt (Nürnberg) nicht für fünfhundert Gulden Arbeit bekommen, was ja wahrlich eine geringe und lächerliche Summe ist; und gleichwohl ist noch nicht ein Fünftel davon Gewinn. Ich habe vielmehr meine Armut, die mir, weiß Gott! Sauer geworden ist an Fürsten, Herren und anderen fremden Personen verdient und gewonnen, so dass ich nur das, was ich an fremden gewonnen habe, in dieser Stadt verzehre. Auch wissen Euer Ehrbarkeit ohne Zweifel, dass mich weiland Kaiser Maximilian, hochlöblichen Andenkens, aus eigenem Antrieb und kaiserlicher Milde auf Grund meiner vielfältigen ihm geleisteten Dienste vor Jahren in dieser Stadt steuerfrei machen wollte; wovon ich aber auf Anregung einiger der Älteren Herren, die im Namen des Rates deshalb mit mir unterhandelten, denselben Ratsherren zu Ehren und zur Aufrechterhaltung ihrer Privilegien, Gebräuche und Gerechtsname gutwillig abgestanden bin. Ebenso hat mich die Regierung zu Venedig vor neunzehn Jahren bestallen und mir alle Jahre zweihundert Dukaten Gehalt geben wollen. Desgleichen hat mir der Rat von Antwerpen vor kurzer Zeit, als ich in den Niederlanden war alle Jahre dreihundert Philippsgulden Besoldung geben, mich dort steuerfrei halten und mir ein wohlgebautes Haus verehren wollen. Und überdies wollte man mir an beiden Orten noch alles das, was ich der Herrschaft machen würde, besonders bezahlen. Alles das habe ich aber aus besonderer Liebe und Neigung, die ich zu Euer ehrbaren Weisheit und zu dieser ehrbaren Stadt (Nürnberg), als meinem Vaterland getragen, abgelehnt und es vorgezogen, bei Euer Weisheit in einem mäßigen Anwesen zu leben, als an anderen Orten reich und groß gehalten zu werden.
(Hochdt. Übers. von M. Thausing)



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Albrecht Dürer
Albrecht Dürer (am Dürerhaus)


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Text: mw
Fotos: mw
Verwendete Literatur: ADA, SLN

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