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Die Karlsbrücke in Nürnberg

Eigentlich müsste es in der Überschrift "Karlsbrücken" heißen, denn es sind zwei Pegnitzbrücken die die Trödelmarktinsel mir den Stadtteilen Sebald und Lorenz verbinden. Die Obere (südliche) und die Untere (nördliche) Karlsbrücke. Beide Brücken sind unterschiedlichen Alters und ehemals auch unterschiedlicher Bauweise.

Die Obere Karlsbrücke

Frühere Namen: "Lange Brücke", "Hängende Brücke" "ABC-Brücke, Elisabethbrücke"

Die Obere Karlsbrücke sah nicht immer so aus wie wir sie heute kennen und auch auf vielen Ansichtskarten zu finden ist. Bis 1451 war es eine einfache Holzbrücke die 1452 durch eine an steinernen Pfeilern hängende, überdachte Holzbrücke ersetzt wurde.

In den Jahren 1603/04 ließ Ratsbaumeister Wolf-Jacob Stromer dann eine über 40 m lange und 7,5 m breite Holzbrücke bauen. Es wurde eine Brentabrücke (Brenta, ein ital. Fluss) nach dem Vorbild des italienischen Architekten Andrea Palladio.

Beidseits der Brüstung wurden 20 kleine Krämerbuden eingerichtet die mit den Buchstaben des ABC gekennzeichnet waren. Deshalb hieß die Karlsbrücke in dieser Zeit ABC-Brücke.

Die baufällige ABC-Brücke musste 1728 mit einem Gesamtaufwand von 30.000 fl (fl, reguläre Abkürzung für Gulden, Fiorino) erneuert werden. Die neue, zweibogige Sandsteinbrücke wurde zu Ehren Kaiser Karls VI. und seiner Gattin Elisabeth, auch Kaiserbrücke bzw. Elisabethbrücke genannt. Durchgesetzt hat sich schlussendlich der Name "Karlsbrücke".

In der Brückenmitte stehen sich links und rechts, auf kanzelartigen Rondellen, zwei Obelisken mit kaiserlichen Symbolen und kaisertreuen Widmungsschriften gegenüber. Das Friedenssymbol des Ölzweigs im Schnabel des kaiserlichen Adlers auf der Spitze des einen Obelisken weist auf die friedenstiftenden Siege Karls VI. über die Türken hin.



Die Untere Karlsbrücke

Frühere Namen: "Säubrücke", "Holzbrücke", "Derrersbrücke" (nach einer Nürnberger Patrizierfamilie), "Bitterholzbrücke"

Die Untere Karlsbrücke im Norden ist bedeutend älter als die Obere Karlsbrücke. Sie verbindet den Trödelmarkt mit dem Sebalder Pegnitzufer und hat keine so bewegte Vergangenheit wie ihre berühmte Schwester über dem Südarm der Pegnitz. Bereits 1486 wurde sie aus Sandstein erbaut, und ist bis heute im wesentlichen Urzustand erhalten.


Nachtrag, 25.03.2012
"Adler abgetaucht" titelten die "Nürnberger Nachrichten" in einem Artikel am 24.03.2012. Seit Januar 2012 ist nämlich der Adler auf einem der Obelisken an der Oberen Karlsbrücke verschwunden. Norbert Heinlein von Hochbauamt hält einen Diebstahl aber für unwahrscheinlich. Auch ein erster Flugversuch des Federviehs wird ausgeschlossen ;-) Vielmehr wird vernutet, dass der Bronzevogel durch einen kräftigen Windstoß von dem Obelisken geblasen wurde und nun etwa 20 Meter tiefer im schlammigen Flussbett der Pegnitz liegt. Diese These wird durch die marode Spitze des Bauwerks untermauert, bei der die Feuerwehr bereits den oberen Stein geborgen hat, um Schäden an Fußgängern abzuwenden. In den nächsten Tagen sollen sich Taucher auf die Suche machen und den Bronzeadler bergen.

Nachtrag, 28.03.2012
Der Adler ist, im wahrsten Sinne des Wortes, wieder aufgetaucht. Gesten bargen Einsatzkräfte der Feuerwehr den vermissten Vogel aus der Pegnitz. Ein Taucher fand das Objekt schon nach zehn Minuten unterhalb des verwaisten Obelisken auf der Karlsbrücke. Wie sich herausstellte ist der Kriegsadler aus Kupfer gefertigt und nicht aus Bronze wie angenommen. Bevor das Objekt wieder seinen angestammten Platz einnimmt, kümmert sich ein Restaurator um den gefallenen Vogel.

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KarlsbrückeKarlsbrücke vom Henkersteg aus
Obelisk mit Friedenstaube
Obelisken
Obelisk mit Adler
... auf der
Obelisk
... Karlsbrücke
InschriftInschrifttafel Karlsbrücke, Gondel
Karlsbrücke, Ostseite
Karlsbrücke, Gondel
Blick auf die Karlsbrücke
"Adlerlos"
"Adlerlos"
Rettungsaktion
Rettungsaktion
Taucher unterhalb der Karlsbrücke
Taucher unterhalb der Karlsbrücke

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Text: mw
Fotos: mw
Verwendete Literatur: SLN

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