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Industriekultur: Industrialisierung in Nürnberg – über Fabriken und Fabrikanten im Industriezeitalter

Die Industrialisierung nahm in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in England ihren Anfang und breitete sich von dort rasch in Europa aus. In Nürnberg begann das Industriezeitalter schon im beginnenden 19. Jahrhunderts, also deutlich früher als in anderen deutschen Städten. Dies kann mit der, seit dem Mittelalter, gewachsenen Handwerkerkultur begründet werden. Der Übergang Nürnbergs an Bayern (1806) brachte eine Lockerung der Gewerbeverfassung mit sich, außerdem schuf die 1818 eingeführte, beschränkte kommunale Selbstverwaltung ein günstiges Innovationsklima.


Nürnberg galt jahrhundertelang als führender Ort des metallverarbeitenden Gewerbes sowie als zentrales Handelszentrum für Waren aller Art. Unter Federführung der ortsansässigen Kaufmannschaft wurde 1834 der Deutsche Zollverein gegründet.

Dass der Ludwigskanal bei seiner Einweihung (1846) schon als veraltet galt, zeigt den raschen Fortschritt der Industrialisierung im Freistaat. Der Alte Kanal, wie er auch genannt wird, wurde von der Eisenbahn einfach überholt. Die Fahrt der ersten deutschen Dampfeisenbahn von Nürnberg nach Fürth (1835), war für das Verkehrswesen zwar nur von lokaler Bedeutung, kann aber als Initialzündung für den Eisenbahnbau in Deutschland ansehen werden. Es war ein wichtiger Meilenstein im Industriezeitalter und ein wirtschaftlich bedeutender Faktor für die aufstrebende Maschinenbauindustrie.

Innovative Persönlichkeiten wie Sigmund Schuckert, Theodor von Cramer-Klett oder Lothar von Faber legten in der Pegnitzstadt vor dem Ersten Weltkrieg den Grundstein für Unternehmen mit zukünftigem Weltruf. Was einst klein, meist als Einmann-Betrieb, begann entwickelte sich schnell zum industriellen Betrieb von überregionaler Bedeutung Daneben richtete Nürnberg, als angesehener Industriestandort, 1882, 1896 und 1906 sehr erfolgreich die Bayerische Landes-Gewerbe-Industrie und Kunstausstellung aus.

Friedrich Mayer (1804-1857) schrieb um 1850 über Nürnbergs Gewerbe und Industrie: "Alles in Allem gerechnet, werden sich sämtliche Gewerbsarten in Nürnberg auf 402 belaufen, 1300 Individuen sind als Gewerbsinhaber oder Hilfspersonal etwa eine gleiche Anzahl bei bei dem Handels-, größeren Fabrik- und Handwerkerstand beschäftigt. Realgerechtigkeiten besitzen 861, Personalrechte 2793, freien Erwerb üben 2795. Fabrikmäßig werden 400, handwerksmäßig 3005, ambulant 333 Gewerbe betrieben."

"Nürnberger Hand (=Handwerkserzeugnisse) geht durch alle Land". Diese Redewendung ist seit dem 15. Jahrhundert belegt, wobei das "Hand" während der Industrialisierung durch "Tand" ersetzt wurde. Der Maschinen- und Elektroapparatebau, die Spielwaren-, Zweirad- sowie die Bleistiftindustrie waren bedeutende Wirtschaftszweige der Frankenmetropole und sind es teilweise heute noch. Nachgezeichnet wird die industrielle Entwicklung der Stadt im 1979 gegründeten und 1988 eröffneten "Centrum Industriekultur", welches seit 1994 zu den städtischen Museen gehört.

Industriekultur in Nürnberg (Beiträge aus versch. Kategorien)

Arnold & Co. – Spur N
Bing-Werke
Bleistiftindustrie in Nürnberg
Brauwesen in Nürnberg
Elektroindustrie
Der Alte Kanal (Ludwigskanal, Ludwig-Donau-Main-Kanal)
Fleischmann (Modelleisenbahn)
Friedrich Heller
Gaswerk
Hercules-Werke
Hopfenhandel
Johann Wilhelm Spaeth – Spaeth & Co.
Landesausstellungen in Nürnberg
Lothar von Faber und Faber-Castell
Ludwigseisenbahn
Lumophon-Werke
Mühlen in Nürnberg
Nürnberger Schraubenfabrik und Elektrowerk (N.F.S)
Pinselindustrie in Nürnberg
Resi-Werke (Die Resi-Fabrik)
Sigmund Schuckert
Spielzeugindustrie in Nürnberg
Schuckert & Co. (Schuckert-Werke)
Schuco

Steib (Seitenwagen)
Theodor von Cramer-Klett (Klett & Co.)
Zipp-Werke
Zweiradindustrie in Nürnberg