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Schnellfahrt mit König Ludwig I.

Da der Eröffnungstermin der Ludwigs-Eisenbahn im Jahr 1835 mehrmals verschoben wurde, fand die Eröffnung im Dezember ohne Anwesenheit des Königs statt. Dieser war zu jener Zeit auf dem Weg nach Griechenland. Erst am 16. August 1836 besuchte König Ludwig I. die Noris und am Folgemorgen auch Deutschlands erste Bahnstrecke.


Ihm zu Ehren wurden vor den Ludwigsbahnhöfen Ehrenpforten aufgebaut, die Professor Heideloff entworfen hatte. Nachdem Gedichts-, Musikvorträge und Honoratiorenvorstellung beendet waren, setzte sich der geschmückte Zug mit normaler Geschwindigkeit vom Plärrer aus gen Fürth in Bewegung. Unterwegs ließ sich seine Hoheit an der sogenannten Fürther Kreuzung noch über den Kanalbau informieren. Nachdem in Fürth die üblichen Ehrenzeremonien absolviert waren, erfolgte die Rückfahrt auf ausdrücklichen Wunsch des Regenten als Schnellfahrt. Mit nur drei Wagen erreichte der Adler-Zug in 5 3/4 Minuten den Ausgangsbahnhof in Nürnberg. Lokomotivführer William Wilson musste wahrscheinlich den Dampfdruck um 1 bis 2 bar erhöhen um die gefahrene Geschwindigkeit von ca. 60 Stundenkilometern zu erreichen.

Aber damit nicht genug, der König äußerte ferner den Wunsch, den Zug in schneller Fahrt an sich vorbeiziehen zu sehen. Auch dem wurde entsprochen. Von einem Aussichtsplatz beobachtet er wie der Zug, besetzt mit jubelnden Passagieren, in rascher Fahrt an ihm vorbeifährt. Doch auch dieses Erlebnis konnte den Regenten nicht zur Eisenbahn bekehren. Er hielt (vorerst) weiter am Kanalbau fest (Ludwig-Donau-Main-Kanal).


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Text: mw
Fotos:
Verwendete Literatur: 150JE, DAL, DEE, DLE, LUE, ZDZ

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