|
 |
Eingemeindungen in Nürnberg
|
|
Nürnberg wurde völlig überschuldet, 1806 selbst in das bayerische Königreich "eingemeindet". Als sich Maximilian I. Joseph die Stadt einverleibte, reduzierte er das Stadtgebiet sogleich auf den Bereich innerhalb der Stadtmauern. Nachdem 1808 die Stadtgemeinde formell gegründet war, hatte man auf einer Fläche von 160 Hektar nur noch 25.000 Einwohner. Im selben Jahr wurden 41 weitere Gemeinden im Gebiet des heutigen Stadtgebiets geschaffen. Das "kleine" Nürnberg hatte eine immense Last an Verwaltungskosten, die erst 1825 durch die Eingemeindung des sogenannten Burgfriedens reduziert werden konnten (s. untenstehende Liste). Die Stadtfläche vergrößerte sich auf 827 Hektar mit einer Bevölkerungszahl von 40.000.
|
|
|
In Zeiten der Industrialisierung stieg die Einwohneranzahl bis 1895 auf über 160.000 an. Anlässlich der bevorstehenden Eingemeindung von 13 weiteren umliegenden Gemeinden verkündete Nürnbergs Oberbürgermeister Georg Ritter von Schuh am 17. Dezember 1898: "Es darf wohl von der Einverleibung ein weiterer Aufschwung unserer Stadt erwartet werden." Das Nürnberger Stadtgebiet wuchs bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs auf 12.300 Hektar mit ca. 400.000 Einwohnern.
Im Zuge der bayerischen Gebietsreform von 1972 kamen weitere acht Gemeinden und zwei Ortsteile zu Nürnbergs Stadtgebiet. Die Fläche der Frankenmetropole vergrößerte sich dabei auf 18.000 Hektar mit 500.000 Einwohnern. Die Einwohnerzahl konnte in den folgenden Jahren aufgrund der "Landflucht" nicht gehalten werden. Da dieser Trend im 21. Jh. rückläufig ist, konnte die Halbmillionen-Marke 2006 wieder geknackt werden.
Eingemeindungen in die Stadt Nürnberg seit 1825
|
|
Datum |
Stadtteile und Gemeinden |
Fläche in Hektar |
Bestand 1806 |
Stadt innerhalb der Stadtbefestigung |
160,84 |
01.10.1825 |
Größter Teil des sogenannten Burgfriedens, bestehend aus den Gemeinden Gostenhof, Wöhrd, Gärten bei Wöhrd, Gärten hinter der Veste, St. Johannis mit Großweidenmühle, Galgenhof und aus Gemeindeteilen von Sündersbühl, Steinbühl und Gleißhammer |
827,71 |
02.12.1825 |
Weiterer Teil des Burgfriedens: Bleiweißgarten, Judenbühl (Maxfeld) |
988,55 |
01.01.1865 |
Rest des Burgfriedens: Gemeinde Steinbühl, Ortschaft Rennweg |
1.128,52 |
21.07.1881 |
Teil der Gemeinde Sündersbühl |
1.131,52 |
01.01.1898 |
Rest der Gemeinde Sündersbühl |
1.298,12 |
01.01.1899 |
13 umliegende Landgemeinden: Schniegling, Wetzendorf, Thon, Kleinreuth h. d. V., Großreuth h. d. V., Schoppershof, Erlenstegen, Mögeldorf, Gleißhammer, Gibitzenhof, Schweinau, Großreuth bei Schweinau, Kleinreuth bei Schweinau, Teile von Höfen (Höfen, Muggenhof, Leyh, Gaismannshof, Eberhardshof) |
5.443,68 |
18.05.1900 |
Exerzierplatz Gibitzenhof, MAN-Gelände u. a. |
5.521,86 |
07.05.1901 |
Klingenwäldchen, Ludwigsfeld |
5.615,92 |
04.02.1904 |
Wasserbehälter hinter dem Schmausenbuck |
5.623,86 |
01.08.1905 |
Rangierbahnhof und angrenzenndes Gelände |
6.419,31 |
18.07.1910 |
Neuer Südfriedhof |
6.563,87 |
20.01.1912 |
Gelände der Schützengesellschaft nördl. Erlenstegen |
6.570,40 |
31.12.1913 |
Berichtigung infolge Neuvermessung |
6.576,33 |
07.11.1917 |
Wasserbehälter hinter dem Schmausenbuck (?) |
6.584,87 |
01.08.1920 |
Gemeinde Ziegelstein |
6.848,87 |
19.12.1920 |
Gebiet aus dem Forstbezirk Erlenstegen |
7.015,5ß |
15.06.1922 |
Gemeinden Röthenbach bei Schweinau, Eibach, Reichelsdorf, Mühlhof-Krottenbach |
8.374,11 |
22.07.1922 |
Loher Moos und Buchenbühl |
8.729,76 |
01.11.1923 |
Gemeinden Almoshof, Lohe, Schnepfenreuth, Zerzabelshof |
9.312,35 |
01.05.1924 |
Gemeinde Buch |
9.778,90 |
26.08.1925 |
Gebiet aus dem Forstbezirk Zerzabelshof |
9.861,15 |
01.04.1928 |
Gemeinde Höfles |
10.037,42 |
01.01.1929 |
Gebiet aus dem Forstbezirk Eibach |
10.046,14 |
01.01.1930 |
Gemeinde Kraftshof |
10.247,58 |
01.10.1934 |
Gebiet aus dem Forstbezirk Eibach |
10.253,48 |
01.04.1937 |
Gebiete aus den Forstbezirken Eibach und Lichtenhof |
10.504,86 |
01.01.1938 |
Gebiet aus dem Forstbezirk Lichtenhof |
10.541,02 |
01.04.1938 |
Gebietstausch mit der Stadt Fürth |
10.531,22 |
01.04.1938 |
Gemeinde Laufamholz |
10.824,30 |
01.09.1938 |
Parteitagsgelände und Langwasser |
12.299,85 |
01.04.1942 |
Gebiete aus der Stadt Fürth und dem Forstbezirk Eibach |
12.302,29 |
01.02.1952 |
Gebiete aus den Forstbezirken Zerzabelshof, Forsthof, Kraftshof, Eibach |
12.649,91 |
01.07.1953 |
Gebiete aus den Forstbezirken Forsthof und Eibach und Flächenberichtigung |
12.654,75 |
01.04.1955 |
Gelände des Flughafens und Gebiet aus dem Forstbezirk Zerzabelshof |
12.932,32 |
01.01.1956 |
Kunstakademie und Bereitschaftspolizei |
12.943,34 |
1958-1964 |
Diverse Forstbezirke, Ausgemeindungen und Abgleichung mit Liegenschaftskataster |
12.983,30 |
01.01.1966 |
Eingemeindung aus dem Forstbezirk Eibach (Hafengelände) |
13.466,78 |
01.01.1969 |
Eingemeindungen aus der Stadt Fürth, gemeindefreiem Gebiet, Eibacher Forst und Worzeldorf |
13.718,63 |
01.07.1972 |
Gemeinden Boxdorf (ohne Ortsteile Herboldshof und Steinach), Großgründlach, Neunhof, Katzwang, Kornburg, Wolkersdorf (Ortsteil Holzheim), Fischbach, Brunn, Schwaig (Ortsteil Freiland) |
18.228,05 |
1974-1992 |
Diverse gemeindefreie Gebiete, Forstgebiete, Gebietstäusche, Flächenberichtigungen |
18.581,01 |
01.10.1996 |
Gewerbepark Nürnberg-Feucht |
18.644,70 |
01.01.2003 |
Stadtgrenze zwischen Nürnberg und Erlangen geändert |
18.636,62 |
03.10.2004 |
Korrekturen der Digitalisierung der Stadtgrenze am 3.10.2004 |
18.654,77 |
Quelle: Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik
Alle Angaben ohne Gewähr |
|
|
|
|
|
|