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Bucher Straße

Die Bucher Straße verlängert den Neutorgraben und ist bis zur Kreuzung Nordwestring so benannt. Heute ist sie eine viel befahrene Verkehrsader, deren Verlängerung nach Erlangen führt. Viel genutzt wurde die Bucher Straße auch schon in vergangenen Jahrhunderten.


Zu reichsstädtischer Zeit war der Straßenzug Teil einer der Fernhandelsstraßen, die Nürnberg tangierten. Vom Tiergärtnertor aus führte der Handelsweg über Erlangen, Forchheim, Bamberg nach Leipzig, Erfurt und Lübeck. Damals durchquerte die Straße noch die Gärten die vor den Stadttoren lagen. Ein kleiner Teil eines Gartens ist heute noch als Grünanlage existent. Die ehemals als Platnersanlage bezeichnete Grünfläche, liegt zwischen der Bucher- und Pilotystraße. Sie wurde durch Georg Zacharias Platner zwischen 1817 und 1821 angelegt. Platner, einer der Pioniere der Ludwigseisenbahn, schenkte die Anlage 1841 der Stadt Nürnberg.

Die Bucher Straße erhielt ihren Namen nach der Ortschaft Buch durch die sie führte. Der ehemalige Vorort Buch im Knoblauchsland, war einst eine beliebte Fuhrmannseinkehr. Von den drei Wirtschaften, die teils seit 500 Jahren bestanden, ist heute nur noch die Erbschenkstatt "Zum goldenen Adler" existent, dieser Tage besser unter dem Namen "Bammes" bekannt. Buch erhielt seinen Namen nach dem im Mittelalter vorhandenen Mischwald, wo vorwiegend Buchengehölz vorkam.

An der Bucher Straße gab es einst auch einen Weinberg. An dem heute als Kühberg bezeichneten Hang wurden früher Weinreben angebaut. Die Gegend um den Friedrich-Ebert-Platz bezeichnete man zu reichsstädtischer Zeit als "Bei den sieben Kreuzen".

Eine Bettlerin, Gertrud Bernsdörferin, bat im 16. Jahrhundert die Fuhrleute die die Bucher Straße passierten um eine milde Gabe. Als sie am 5. April 1559 verstarb, war die Überraschung groß. In ihrem Testament vererbte sie ein stattliches Sümmchen an die Stadt. Von den 7.000 Gulden* sollte ein Teil als Almosen für Arme verwendet werden, der andere Teil sollte zur Ausbesserung der Bucher Straße zwischen Tiergärtnertor und Buch dienen. Dies lässt darauf schließen, dass der Straßenzug zu dieser Zeit in keinem guten Zustand war.

Geographisch gesehen liegt die Bucher Straße zwischen den Stadtteilen St. Johannis und Gärten hinter der Veste.

* Es kursieren verschiedene Theorien was ein Gulden nach heutiger Währung wert wäre. Je nach Landstrich und Jahrhundert entspräche ein Gulden heute in etwa 25-50 Euro.


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Text: mw
Fotos:
Verwendete Literatur: SLN; Nürnberger Zeitung v. 30.08.2010: "Längs der sieben Kreuze musst du geh´n", von Hermann Rusam

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