Logo - nuernberginfos.de

Kaiserstraße

Die Kaiserstraße in Nürnberg verbindet die östlich gelegene Königstraße mit dem Josephsplatz im Westen. Als Teil der Fußgängerzone gilt sie als "vornehmere" Einkaufsstraße mit exklusiven Geschäften, Boutiquen und Cafés.


In reichsstädtischer Zeit trug sie über die Jahrhunderte wechselnde Bezeichnungen. "Unter den Hutern" hieß der westliche Teil ab der Fleischbrücke, nach den dort ansässigen Hutmachern im 15. Jahrhundert. Der kurze, abzweigende Abschnitt zur Fleischbrücke wurde im 16. Jahrhundert nach dem Wirtshaus "Zum Goldenen Kreuz" als "Beim Kreuzgänglein" bezeichnet.

Es gab zu dieser Zeit aber auch den Begriff "Am/Beim/Neben dem Lanckheimer", nach dem seit 1561 belegten Wirtshaus "Zum Lanckamer". Bereits ab 1408 sind im Bereich der Fleischbrücke Brotstände belegt, weshalb auch die Bezeichnung "An den Brotbänken/Brotlauben" geläufig war. Ein Teil der zur Oberen Karlsbrücke führenden Straße bezeichnete man "Gegenüber/Oberhalb der Langen Brücke". Bei dem Bereich zum Josephsplatz hin war auch die Bezeichnung "Gegenüber der Rose", nach einer Metschenke an jenem Platz, geläufig.

Nachdem der Rat der Stadt die auf einer Pegnitzinsel gelegene Schwabenmühle 1856 abreißen ließ, errichtete man in der Kaiserstraße 20/22 ein Werkstättengebäude mit Wasserpumpwerk. In diesem Gebäude legte Sigmund Schuckert 1873 den Grundstein seines später sehr erfolgreichen (Welt)Unternehmens. Der Gewerbebau wurde Anfang des 20. Jahrhunderts, mangels Mietern, zu einer Mischnutzung aus Werkstätten, Wohnungen und Läden umgestaltet.

Eine weitere Mühle befand sich auf dem Areal der heutigen Hausanummer 36 – die Krötenmühle. Leider existiert über diese Mühle nicht viel Archivmaterial, sodass sich kein genaues Entstehungsjahr nennen lässt. Wahrscheinlich existierte der Betrieb schon 1340 oder früher, eine erste urkundliche Erwähnung fand erst 1480 statt
. Ein kleines Relief an der Nordseite der Fassade erinnert noch an die Krötenmühle.

Wie eingangs erwähnt, befinden sich in der Kaiserstraße Geschäfte die eher eine gehobenere Klientel ansprechen will. Allerdings herrschte in den letzten Jahren eine gewisse Fluktuation, was sicher auch den Mietpreisen zuzuschreiben ist. Neben Factory-Stores großer Marken, wie es heute neudeutsch heißt, findet man in dieser Straße auch kleine, feine, Geschäfte. Andere alteingesessene Läden (Papier Müller, Raumausstattung Reim ...) indes sind nicht mehr präsent. In manchen (Online)Reisführen wird die Kaiserstraße als "Top-Location" gepriesen.

Ihre amtliche Bezeichnung erhielt die Kaiserstraße 1809/10.


Weitere themenverwandte Seiten:
Text: mw
Fotos:
Verwendete Literatur:LNS, SLN

Seitenanfang